Zunächst einmal ist dies die Geschichte von Caerlynn, einem Feenkrieger,
und Lipou, dem Botschafter des Feenvolkes, einem Wesen der Stille mit wundersamer Kraft und Sanftheit.
Caerlynn ist 1966 in einer Familie von Siepenbewohnern geboren. (Siepe: Waldtal mit Wildbach)

Mit 8 Jahren hat er das Glück, Spejbl & Hurvinek kennen zu lernen, die weltbekannte Prager Puppenbühne. Er ist so verzaubert von dem Theaterstück , dass er entscheidet, Puppenspieler zu werden. Er fängt also mit kleinen 2-Faden-Marionetten an, ein wenig später dann mit 8-fädigen (seine Eltern und sein Bruder waren die Zuschauer ...zur Not geknebelt und gefesselt ... 'tschuldigung). Mit 12 Jahren baute Caerlynn seine erste Fadenmarionette selbst und mit 14 Jahren verdiente er mit der "Zauberring- Inszenierung“ sein erstes Honorar. Mit 15 verlässt er die Schule und lernt bei verschiedenen Meistern das Schnitzen und den Marionettenbau generell.

Ab 18 Jahren fängt sein Leben als Fahrender Gaukler an. Erst mit dem Auto, dann mit Wohnwagen und Traktor, dann zu Fuß ( wenn man kein Öl nachfüllt ...klar...) und später mit dem Fahrrad zieht er dann nach Südfrankreich.
Von einer Begegnung zur anderen entdeckt er das Leben mit dem Pferd und im Zigeunerwagen. Die Kraft und der Adel der Pferde, der langsame Lebensrhythmus und die damit verbundene Freiheit, unzählige Begegnungen, Moos, Fels und Wildbach werden zur alltäglichen Seelen-Nahrung.
Dieser stolze Puppennomade lebt und reist im Zigeunerwagen im Sommer und lebt in einer mongolischen Jurte im Winter. Er stellt alles selbst her, was er braucht.
Dies gibt ihm die Unabhängigkeit, jahrelang zu reisen und seine Theaterstücke dort aufzuführen, wo er sein Lager gerade aufschlägt, ohne besonders für sein Spiel zu werben - das besorgt der Ruf,der ihm vorausgeht .

Lipou ist 1992 im Pferdewagen geboren, das Winterlager war gegenüber der Pyrenäenkette aufgeschlagen. Angefüllt mit diesen harmonischen Momenten in der Natur ist Lipou der innere Elf Caerlynns.

Im Frühling reisen sie weiter zur Burgfestung von Carcassonne, um dort dem Menschenvolk zu begegnen. Sie verzaubern sieben Sommer lang (1992-1998 ) diese uralte Stadt. Dies ist der Anfang des eigentlichen Theaters. Mehr und mehr vertieft Caerlynn die Improvisationstechniken und Lipou, der als Elf nicht mit Worten spricht, lädt sich mit den unzähligen Stunden von Freude und Zärtlichkeit auf, die er dort oben erlebt . Er wird mehr als eine einfache Marionette. Er bekommt einen unvergleichlichen Charme und sein stummer Sanftmut berührt diesen edlen, einfachen und reinen Teil, der in jedem von uns wohnt.

Lipou weiß, wie man mit all diesen inneren Wichteln, die in uns leben, in Verbindung tritt und den Zuschauer selbst in einen Magier des Augenblickes verwandelt. Dies ist eben die unglaublich große Kraft und das Mysterium der Marionette: Sie berührt ganz unmittelbar und ohne an Alter und Form anzuhalten das Emotionale eines jeden Zuschauers, das auf seine ganz eigene Weise, seiner eigenen Geschichte entsprechend, aber immer mit Verwunderung antwortet.
Man könnte hier - andere haben es ja auch schon getan, stundenlang weiter philosophieren.
Es ist aber wahr, dass Caerlynn nach 30 Jahren Erfahrungen mit Marionetten heute immer noch außerstande wäre,es ist wohl auch besser so,die gesamte Magie der Fadenpuppe zu erfassen. Es genügt auch wenn Babichka im "Ring der Ältesten" uns da von der „Sprache von Herz zu Herz“ erzählt .
Es ist ganz sicher keine frontale Angelegenheit wo 150 Personen einigen Stücken Holz , Stoff und Schnur gegenübersitzen .Die Sache hat eher eine runde oder sphärische Form wo alle zusammen Licht schaffen und wenn der Puppenspieler dann diese leuchtenden Gesichter und strahlenden Augen wahrnimmt ,dann weiss er ,dass er zu den reichsten dieser Erde gehört .

Immer noch in Carcassonne im Jahre 1994 begegnen Lipou und Caerlynn der tschechischen Musikgruppe Psizivot . Lipou tanzt
stundenlang auf dieser mitreissenden Zigeunermusik . Der grosse Erfolg führt zur Inszenierung des Theaterstückes "Musicomagique",wofür Babichka und Dedechek hergestellt werden.
Bis 1996 wo Caerlynn sich mehr den mittelalterlichen Festen zuwendet .
Der Pferdewagen wird nun gegen einen Bus eingetauscht ( mehr PS ohne Pferde - komische Sache )

1996 : Reinszenierung des " Zauberrings " der seit 1980 schon in 3 verschiedenen Besetzungen aufgeführt wurde so entstand Sguerkchen und Lynda

1997 wird an Dedechek weitergearbeitet der so zum Maister Wynfyd wird .

1998 entsteht der "Ring der Ältesten " in Improvisierung mit dem Publikum . Seitdem ist aus diesen ersten Annäherungen eine" Poesie für Erwachsene mit oder ohne Kinder " geworden ,die sich ständig durch die Wechselwirkungen zwischen dem Publikum ,dem nomadischen Lebensstil , und dem Auftrittsort verändert und sich so lebendig erneuert.

Im Sommer 2002 « klettert das Puppentheater mit dem Pferdewagen in ein etwa 1000 m hochgelegenes , wildes Bergtal der Pyreneen wo sich etwa 30Zuchauer auf der einzigen halbwegs flachen Weide treffen um einer Aufführung des«Ringes der Ältesten» zu folgen .
Florence ,die dort oben wohnt gehört zu dieser Gruppe .Auch sie ist tief berührt von den Marionnetten .Nie zuvor hat sie etwas vergleichbares gesehen und verliebt sich in Linda mit dem roten Haar . Sie liebt die Berge und die Pferde und träumt vom Reisen .
Sie arbeitet als Krankenschwester in einem Altersheim und weiss seit langem,dass das Leben nicht wartet sondern hier und jetzt geschieht . Sie ist tief beeindruckt vom Puppenspieler der seine Kunst und seinen Traum in den Alltag eingeschrieben hat und uns so zu unserem eigenen Traum führt.
Eine solide Freundschaft entsteht und Florence entdeckt das magisch tiefe Wesen der Fadenmarionette,die unendlichen Ausdrucksmöglichkeiten und ihre Kraft indem sie sich monatelang unter Aufsicht Caerlynns mit Linda vertraut macht .

Ende des Frühlings 2003 zieht der Pferdewagen in Richtung Westen los, macht von Dorf zu Dorf halt und spielt je nach den Begegnungen entweder unterm Kirchturm, am See oder auf der Weide und immer sind es eben diese Begegnungen, die den eigentlichen Reichtum der Reise ausmachen .Das Theater durchquert das Baskenland und lernt den Basajaun , Mairi und sein ehrenwertes , stolzes und lebhaftes Volk kennen, das überall mit viel Gastfreundlichkeit reagiert.

Im Herbst, nach 800 km Reise, hält der Wagen an.
El Païs de los Trentis, del Musgosu y de las Hadas und die Kelten Cantabrias empfangen das Theater mit offenen Armen. Wie eine Lawine geht die Neuigkeit herum und das Theaterstück wird auf spanisch übersetzt. Von einer Schule zur anderen, auf verschiedenen Festen und sogar im lokalen Fernsehen erscheinen die Marionetten. In dem Sprachinstitut von Santander wird das Stück auf deutsch und englisch aufgeführt .

Im Sommer 2004, 30 Jahre nachdem dieser Traum anfing, entscheidet das Theater, Wynfyd sich einen größeren Aktionsraum zu gönnen. Einen Ring, der sich dreht, in Traumesschnelle aufrichtet und zu einer Sphäre wird. Dies ist die Gründung des Vereines Wynfyd. Ein kreativer Ort, wo Elfen und Menschenwesen sich begegnen, Eichhörnchen-Milch trinken, Musik machen und schöne Geschichten erzählen.
Eh oui !!! und diese hier ist wahr
!